Kupfermond - Totale Mondfinsternis vom 03.03.2007 bis 04.03.2007
Bei einer totalen Mondfinsternis befindet sich die Erde zwischen Sonne und Mond. Da der Mond nicht aus eigener Kraft leuchtet, sondern nur das pralle Licht der Sonne reflektiert, wird er auf diese Weise verdunkelt, denn er durchwandert den Schatten der Erde.
Schattenspiele
Sobald die Scheibe des Mondes vollständig in den Kernschatten der Erde gewandert ist, geschieht etwas unerwartetes: Der Mond wird nicht etwa unsichtbar, sondern er beginnt schwach orangerot bis kupferrot zu leuchten! Aufgrund dieser Färbung nennt man dieses Phänomen auch "Kupfermond":
Wenn man den Kupfermond beobachtet ist man unweigerlich fasziniert von seiner Schönheit. Bald aber fragt man sich, woher diese eigenartige rötliche Färbung kommt?
Weltweiter Sonnenuntergang
Wenn die Sonne am irdischen Horizont versinkt, leuchtet der Himmel an schönen Tagen rot. Weil die Erdatmosphäre aufgrund ihrer Zusammensetzung und insbesondere aufgrund der Luftverschmutzung wie ein Filter wirkt, erreichen einen Beobachter des Sonnenuntergangs nur noch die langwelligen Rotlichtanteile - der Himmel scheint zu glühen!
Befindet sich der Mond während einer totalen Mondfinsternis im Kernschatten der Erde, so ist er vollständig vom direkten Sonnenlicht abgeschirmt. Sonnenstrahlen, die am Rande der Erdkugel die Atmosphäre durchscheinen, werden allerdings wie bei einem Sonnenuntergang gefiltert und gestreut, sodass sie den Mond in Form eines schwachen Restlichts erreichen. Diesen rötlichen Widerschein sehen wir während der Totalität als Kupfermond.
Die totale Mondfinsternis am 03.03.2007
Die Großwetterlage über Mitteleuropa war sehr durchwachsen: In den Nordalpen regnete es stark, es gab Sturmb¨en und die Wolken fetzten über den Himmel. Zwischen den einzelnen Regenschauern bereitete ich die Fotoausrüstung vor. Je näher die Zeit der totalen Verfinsterung kam, desto stärker sank die Hoffnung auf wenigstens einige großen Wolkenlücken. Tatsächlich war die gesamte Phase des Eintritts des Mondes in den Kernschatten ein Schauspiel jenseits der Wolken und damit unbeobachtbar.
Erst zum Höhepunkt der Totalitätsphase rissen sekundenlang Löcher in der Wolkendecke auf und ich beeilte mich, diese kurzen Momente fotografisch zu nutzen. Dabei entstand auch dass oben gezeigte Bild vom Kupfermond.
Bald darauf schob sich aber eine riesige, geschlossene Wolkendecke vor den Mond und ich tauschte meine Hoffnung auf eine Beobachtungsmöglichkeit gegen eine knappe Stunde nervenzehrenden Wartens. Um 23:30 Uhr hatte ich das letzte Foto gemacht und die Zeit kroch bis fast halb Eins, bevor es endlich wieder kleine Wolkenlücken gab.
Sofort begann ich wieder mit dem Fotografieren, aber die weitere Entwicklung der Wetterlage war miserabel: Nur sekundenweise und durch schnell ziehende Wolken konnte ich den wieder teilweise aus dem Erdschatten gewanderten Mond sehen.
Nach knapp 10 Minuten war es endgültig vorbei: Eine dunkle Wolkenwand, aufkommender Wind und einsetzender Regen machten die Hoffnung auf weitere Beobachtungsmomente zunichte. Nachdem ich die Ausrüstung in Sicherheit gebracht hatte, konnte ich der massiven Anziehungskraft meines trockenen und warmen Bettes nicht mehr widerstehen ...
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Ich liebe den Himmel
und der Himmel liebt mich