Sh 2-155 (Cep): Der Höhlennebel

Der 13. Oktober 2023 ist ein überraschend klarer Tag und der angekündigte Kaltfront-Durchgang lässt auf sich warten. Die Kurzfrist-Prognosen mehrerer Wetterdienste, deren Satellitenanimationen und auch die hoch gelegenen 24/7 Webcams auf unseren Bergen, die einen guten Fernblick auf das, was da von Westen her kommen mag, machen Hoffnung auf klaren Himmel bis weit in die zweite Nachthälfte hinein.

Und das um Neumond!

Die Nächte sind jetzt deutlich länger und man kann früher mit dem Fotografieren beginnen. Ab 21:15 Uhr läuft meine Aufnahmeserie. Geplant sind 6 Stunden Belichtungszeit für den "Höhlen Nebel" (Sh 2-155), wissend, dass spätestens um 3 Uhr der Wolkenaufzug eintreffen wird. Ich stelle meinen Wecker auf 3 Uhr, werde aber schon um 2:30 Uhr wach und sehe gleich, dass die Wolken über die Berge kommen und meine Kamera kaum noch etwas sehen kann.

Aufnahmedaten: ZWO ASI533MC Pro • Askar 500mm@f/5.6 • 157 Bilder je 120s gestackt
Linux Software: Siril + StarTools + Darktable

Die Rohdaten sind eine Herausforderung

Per VNC logge ich mich auf dem draußen seinen Dienst verrichtenden RasPi 4 (mit Astroberry) ein und sehe mir die Bilder an. Die letzten 23 Bilder von 180 geplanten, sind unbrauchbar. Es bleiben immerhin 157 Einzelbilder je 2 Minuten Belichtungszeit.

Die folgende Zusammenstellung zeigt links die Planung des Bildausschnitts und die fotorealistische Simulation in Stellarium, das ich häufig nutze, um meine Nächte unterm Sternenzelt zu planen. Rechts daneben sieht man ein Einzelbild, das mit einer Belichtungszeit von 120s (=2min) aufgenommen wurde. Vom Höhlen Nebel kann man kaum etwas erahnen.

Vergleich: Simulation in Stellarium links - Einzelbild nach 120s Belichtungszeit mit Siril und dessen asinh Autostretch rechts.
Linux Software: Siril + Gimp für die Markierungen im Bildpaar, sowie das neben einander Montieren.

Nach dem Stacken mit Siril sieht es im asinh Autostretch" ziemlich ernüchternd aus: Viele Sterne, kaum Nebel. Tatsächlich wird die Ausarbeitung mühsam. Mehrmals muss ich umdisponieren, etwas anders machen, wieder von vorne anfangen und verschiedene Software nutzen, weil das eine oder andere Detail sonst nicht heraus zu arbeiten ist.

Das Ergebnis meiner Bearbeitung ist am Beginn dieses Beitrags zu sehen. Es war also nicht alles vergeblich.

Satelliten-Animation: Das Eintreffen der Kaltfront

Abschließend eine Satelliten-Animation, die die Ankunft des oben erwähnten Wolkenauzugs (Kaltfront) gegen 02:30 Uhr dokumentiert

Bildinformation: Das Eintreffen der Kaltfront am 14. Oktober 2023 gegen 02:30 Uhr.

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Ich liebe den Himmel
und der Himmel liebt mich

Frank Stefani

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