Mondphasen - Die Schönheit liegt im Detail
Der Vollmond übt eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Ganz gleich, ob er rotgold an einem Sommerabend über weiter Landschaft aufgeht oder in einer dunklen Winternacht zwischen den Gipfeln der Alpen erscheint - er fasziniert uns!
Für wundervolle Landschaftsaufnahmen in der Dämmerung oder nachts von einem Berg aus über die beleuchteten Ortschaften in den Tälern ist der Vollmond als Highlight und Schmuckstück sehr willkommen.
Seine Krater, Gebirge, weiten Ebenen, Rillen und Maria sehen bei Vollmond allerdings nicht beeindruckend aus: Es fehlt das Licht von der Seite! Es fehlen die Schatten, die einer Landschaft erst Tiefe und Weite geben, denn bei Vollmond wird seine Oberfläche direkt senkrecht von der Sonne beleuchtet, sodass keine Schatten zu erkennen sind.
Ich empfehle deshalb, den Mond zu beobachten und zu fotografieren, wenn das Sonnenlicht mehr und mehr von der Seite auf ihn fällt, so, wie er in dem Zeitraum von gut 10 Tagen vor und nach Neumond zu sehen ist ...
Abnehmender Mond (64.3% beleuchtet) - morgens am 07. November 2020 gegen 06:00 Uhr
In den Tagen vor und nach Halbmond sind auf der Mondoberfläche besonders viele Detailszu sehen. Am Terminator, der Grenze zwischen Licht und Schatten, werfen unzählige Krater, Kraterwälle, zentrale Kratergebirge, Gebirgszüge, Gipfel und Lavaflächen kräftige Schatten und modellieren die Landschaft ...
Abnehmender Mond (73.0% beleuchtet) - morgens am 06. November 2020 gegen 07:00 Uhr
Untergehender Morgenmond
Seit dem Vollmond am 31. Oktober gab es keine einzige Nacht mit klarem Himmel, sondern eine beständige talnahe Wolkendecke, die auf bis über 2100m hinauf reichte - undurchdringlich!
Heute, gegen 5:30 Uhr sah ich den Mond dann vom Kopfkissen aus hoch am klaren Himmel stehen. Leider war die Bettdecke so schwer, dass ich nicht aufstehen konnte. Ich rang bis zum Hellwerden mit ihr. Gegen 7:00 Uhr hatte ich gewonnen, packte schnell mein Zeug und ging raus, hinters Haus ...
Schon im Westen, aber immerhin noch etwa 30° hoch am Himmel stand der schon bald hinter den Bergen untergehende Mond. Die Luft war klar und rein und kalt. Ein schönes Herbstblau umgab ihn und deshalb erschien die ganze Mondoberfläche ebenfalls in einem "silberblauen" Farbton.
Ein wunderschöner Morgen, nach all den tristen Tagen.
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Vollmond (99.9% beleuchtet) - "Blue Moon" am 31. Oktober 2020 gegen 21:00 Uhr
Da ist er, mein Blue Moon!
Der Vollmond vom 31. Oktober 2020 ist ein "Blue Moon". Das hat nichts mit seiner Farbe zu tun, sondern bedeutet, dass es der zweite Vollmond innerhalb eines Monats ist.
Der erste Vollmond dieses Monats war gleich am 1. Oktober. Und weil der Mondzyklus 28/29 Tage dauert, kann der Februar beispielsweise niemals einen "Blue Moon" haben. Alle anderen Monate müssen sich beeilen und gleich am ersten oder zweiten Tag einen Vollmond zeigen - sonst klappt es im selben Monat nicht noch einmal.
Der heutige "Blue Moon" ist der erste, der seit 76(!) Jahren mit dem 31. Oktober, der ja nicht nur der evangelische Reformationstag ist, sondern auch Halloween in den USA, sowie der keltische Samhain in Irland. Das nächste Mal wird es erst wieder im Jahre 2039 einen "Blue Moon" an diesem Tage geben ...
Wenn man diesen "Blue Moon" mit dem Vollmond des Vortages vergleicht, sieht man, dass die dort erkennbare leichte Abschattung am Rand oben links hier nicht mehr zu sehen ist: Der Mond ist jetzt zu 99,9% beleuchtet - und mehr geht auch nicht!
Vollmond (99.4% beleuchtet) - am 30. Oktober 2020 gegen 23:30 Uhr
Ganz knapper Vollmond
Wer heute zum Mond schaute, hätte ihn ohne Zögern "Vollmond" genannt. Ihn bei 99,4% Beleuchtung so zu benennen, ist durchaus angemessen: Die Augen sind geblendet und man nimmt die ganz leichte Abdunklung oben links (10-11 Uhr auf einem Ziffernblatt) nicht sofort wahr ...
Auf diesem Foto ist die Abdunklung gut zu erkennen, vor allem im Vergleich zu dem äußerst hellen Rand, den der Mond unten, bei "Tycho" hat, dem mit 85 km Durchmesser zweitgrößten von der Erde aus sichtbaren Krater des Mondes. Von ihm geht auch das markante und weitreichende Strahlensystem aus.
Zunehmender Mond (88.5% beleuchtet) - am 26. November 2020 gegen 19:45 Uhr
Zunehmender Mond (81.5% beleuchtet) - am 25. November 2020 gegen 19:45 Uhr
Zunehmender Mond (71.7% beleuchtet) - am 25. Oktober 2020 gegen 20:45 Uhr
Zunehmender Mond (40,9% beleuchtet) - am 22. Oktober 2020 gegen 18:30 Uhr
Obwohl dieses Bild besonders scharf und detailreich geworden ist, war es doch ein Glücksfall, ein himmlisches Geschenk, dass ich überhaupt fotografieren konnte. Es gab nämlich den ganzen Tag über mittelhohe, ausgedehnte Wolkenfelder. Erst als sich kurz nach dem Meridian-Durchgang des Mondes ein Wolkenloch öffnete, hatte ich wenige Minuten Zeit zum Fotografieren ...
Ich verwendete die Kamera-Einstellungen des Vortages, sodass ich nur noch fokussieren musste. Dann fotografierte ich gut aufgestützt zwei längere Serien mit insgesamt 44 Bildern. Danach machte ich noch 20 Darkframes, was nochmal 10 Sekunden dauerte - das war's!
Wegen der schönen Details entlang des Terminators hier noch ein Bildausschnitt in 100% der Aufnahmegröße ...
Entlang des Terminators findet gerade an vielen Gebirgen und Gipfeln der Sonnenaufgang statt. Im oberen Drittel liegt der große Krater Aristoteles genau zur Hälfte auf beiden Seiten des Termiantors. Während die Gebirgszüge seiner Ostseite (links) schon den Sonnenaufgang erlebt haben, liegen die umgebenden Ebenen noch im Schatten. Ebenso der Kraterboden.
Die feine Zeichung der vielen kleinen Krater im unteren Teil, sowie die Rillen und Strukturen im oberen und rechten Teil gefallen mir wirklich sehr gut. Ich vermute, dass mit meiner aktuell verwendeten Kamera-Ausrüstung physikalisch die Grenze der optischen Auflösung erreicht ist.
Für mich ist dieses Bild ein Geschenk!
Zunehmender Mond (29,8% beleuchtet) - am 21. Oktober 2020 gegen 17:30 Uhr
Feinheiten am Terminator bei zunehmendem Mond Auf der Westseite des Mondes, also in Richtung seines Untergangs, sind vor allem einige Tage vor Halbmond besonders viele Details in der Nähe des Terminators (Licht-Schatten-Grenze) zu sehen.
Bereits mit bloßen Augen kann man das sehr gut zu erkennen. Es lohnt sich deshalb um diese Zeit, ein Fernglas zur Hand zu nehmen, oder durch ein hoch vergrößerndes Teleskop die Gebirge und Krater des Mondes zu erkunden ...
Weil der Mond nun bereits ein gutes Stück von der Sonne entfernt ist, kann er auch leicht am Abendhimmel gesehen und fotografiert werden. Der Mond ist sehr hell - das erlaubt kurze Verschlusszeiten, sodass man auch ohne Stativ scharfe Bilder erhalten kann. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert, ein Stativ zu benutzen, oder sie zitterfrei auf eine geeignete Fläche zu legen (Fensterbrett, Balkongeländer, Zaun, Autodach, ...) oder sie, fest gehalten, an eine Hauswand, einen Fensterrahmen, ein Klettergerüst, einen Pfosten usw. anzulehnen.
Diese Mondphase habe ich am frühen Abend am noch hellen Himmel fotografiert. Da ich das gesamte Projekt "Mondphasen" gerne homogen präsentieren möchte, habe ich hier den Himmel geschwärzt, um eine konsistent ästhetische Darstellung zu erhalten.
Zunehmender Mond (11,2% beleuchtet) - am 17. Dezember 2020 gegen 17:00 Uhr
Überraschend schön ...
... steht die junge Mondsichel am Nachmittagshimmel. Die Luft ist offensichtlich ruhiger und kälter als vor vier Wochen. Damals hatte ich die gleiche Mondphase fotografiert, aber die feuchte Luft hat so sehr "geblubbert", dass selbst 100 gestackte ("gestapelte") Aufnahmen kein halbwegs scharfes Bild ergaben. Aber heute war die Luft ziemlich ruhig und deshalb sind auf dem Bild viele schöne Details, beispielsweise Krater mit zentralen Kratergebirgen, zu erkennen. Natürlich auch deshalb, weil dort die Sonne von der Seite scheint und die Landschaft im Streiflicht schöne Schatten wirft ...
Auf ein gutes Foto dieser Mondphase mit rund 10% beleuchteter Fläche habe ich lange gewartet. Ein vollständiger Mondzyklus dauert ja gut 28 Tage .... also hat man für jede Mondphase nur einen einzigen Tag zur Verfügung, wenn man sie fotografieren will.
Der "Terminator" - das ist die Licht/Schatten Grenze des Mondes - wandert täglich ein Stück weiter. Nur entlang des Terminators treten die Gebirge, Krater, Landschaften und Strukturen deutlich hervor, denn sie werden von der dort tief stehenden Sonne im Streiflicht beleuchtet.
Auf der Erde ist es ja genauso: Unsere Berge sehen morgens und abends im Streiflicht der tief stehender Sonne kontrastreich und plastisch aus. An einem heißen Sommertag, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, wirken sie dagegen meist konturlos, flach und verwaschen.
Streiflicht wirft Schatten und macht so Strukturen sichtbar.
An jedem einzelnen Tag treten also nur diejenigen Gebirge, Krater und anderen Strukturen des Mondes deutlich hervor, die sich dicht am Terminator befinden - und das sind jeden Tag andere. Wenn der Himmel also "heute" bedeckt ist oder die Atmosphäre durch hohe Feuchtigkeit, Wind und Wärme regelrecht "wabert" und "blubbert", dann kann einfach kein gutes Bild entstehen. Und man kann es auch nicht einfach "morgen" nachholen: Erst nach gut 28 Tagen wird der Mond wieder die gleiche Phase und die gleichen Details im gleichen Licht zeigen ...
Heute, kurz vor Sonnenuntergang, ging alles überraschend leicht und schnell: Nach wenigen Minuten hatte ich eine verheißungsvolle Bildserie fotografiert - und konnte daraus dieses Bild erarbeiten.
Abnehmender Mond (10,2% beleuchtet) - am 14. Oktober 2020 um 6:00 Uhr
Leider war der Himmel 11., 12. und 13. Oktober 2020 vollständig bedeckt. Es war sehr ungewiss, ob es am Morgen des 14. Oktober etwas werden könnte, denn ein mächtiges Tief über Osteuropa rotierte langsam zu uns heran.
Um 5 Uhr war der Himmel zu meiner Überraschung und Freude dunkel und klar, also "Bettdecke ade!" Spätestens um 6 Uhr sollte ich am Beobachtungsort mit dem Fotografieren beginnen!
Und es gelang ...
Die wunderschöne, schlanke Mondsichel stand zwischen zwei Bergen, rechts daneben Venus als "Morgenstern".
An er schönen Sichelgestalt des Mondes wird sofort deutlich, wo sich die Sonne befinden muss: Steil unterhalb! Schließlich leuchtet der Mond nicht von alleine, sondern er wird, wie auch alle Planeten, von der Sonne angestrahlt. Deren Oberfläche reflektiert lediglich das starke Sonnenlicht - genau wie beim Mond.
Nur Schweigen erklärt Wunder.
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Abnehmender Mond (48,6% beleuchtet) - am 10. Oktober 2020 gegen 7:00 Uhr
Der im Vortages-Bild nur schwach zu sehende Krater "Erathostenes" liegt jetzt direkt neben dem Terminator. Er markiert den Anfang der im vorigen Bild prominent zu sehenden langen Gebirgskette. Diese wird Montes Appeninus - in Anlehnung an das sehr lange Gebirge, das den gesamten "Stiefel" Italiens durchzieht: der Appenin. Anders als das nahmengebende irdische Gebirge, erreichen die Montes Appeninus des Mondes die stolze Höhe von 5000 Metern.
Die höchsten Gipfel ragen gerade noch aus dem Schatten heraus, der die weite Landschaft ringsum bereits erobert hat. So sehen also Fünftausender auf dem Mond bei Sonnenuntergang aus!
Abnehmender Mond (58,6% beleuchtet) - am 9. Oktober 2020 gegen 7:00 Uhr
Ich liebe es, die feinen Details am Terminator (Licht-Schatten-Grenze) des Mondes zu beobachten. Bei abnehmendem Mond, wenn also die hell beleuchtete Seite des Mondes immer schmaler wird, kann man sogar Sonnenuntergänge an den Bergen und Kratern entlang des Terminators beobachten: Schatten klettern an den Mondgebirgen empor ... und die Kraterböden versinken in Dunkelheit ...
Rechts des Terminators (Licht-Schatten-Grenze) sieht man oberhalb der Bildmitte eine lange Gebirgskette in die bereits schattige rechte Seite des Mondes hinein ragen.
Dort findet gerade der Sonnenuntergang auf dem Mond statt!
Am nächsten Morgen fotografierte ich das nächste Bild. Dort ragen an der selben Stelle nur doch die höchsten Gipfel der Gebirgskette aus der jetzt dunklen Umgebung heraus ...
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Ich liebe den Himmel
und der Himmel liebt mich